Freitag, 10. Juli 2015

Negombo & Colombo – die ersten Tage in Sri Lanka

Nachdem ich also schon den denkbar schlechtesten Start hatte, schien mein Pech weiterzugehen. Wir kreisten auf Grund des Flugverkehrs über Abu Dhabi einige Runden und dadurch landeten wir erst 10 Minuten bevor mein anderer Flug weiter Richtung Sri Lanka gehen sollte. Da ich nicht der Einzige aus dem Flugzeug war, der auch noch weiter nach Colombo fliegt, hat die Maschine einfach auf uns gewartet. Nochmal Glück gehabt, dachte ich. In Colombo allerdings angekommen, fehlte von allen Leuten, die mit mir in der Maschine nach Abu Dhabi saßen, das Gepäck. Also Stand ich dort ohne irgendwas und gab mein fehlendes Gepäck am Schalter „bekannt“. Es sollte angeblich mit der nächsten Maschine kommen, hieß es. Ich stieg daraufhin ins TukTuk, ließ mich zu meinem Hostel in Negombo fahren und verhandelte vorher schon fleißig den Preis mit dem Fahrer. Ich hatte für die ersten 2 Tage die Unterkunft in Negombo gebucht, da es recht nahe am Flughafen liegt und ich mich erstmal vom Jetleg erholen wollte. In Negombo selbst kannst du eigentlich so gut wie gar nichts machen. Es gibt zwar das ein oder andere größere Hotel direkt am Strand, allerdings ist jeder Strand in Holland schöner als das, was man dort auffinden konnte. Ich hing also wirklich 2 Tage nur im Hostel und habe auf mein Gepäck gewartet. Mücken soweit das Auge reicht und ein kaputtes Moskitonetz über meinem Bett machten den Ausschlag für ca. 35 Mückenstiche. Zudem lief ich immer noch im gleichen Shirt und derselben Jeans rum, bei 35 Grad und einer nicht zu unterschätzenden Luftfeuchtigkeit. Ich fühlte mich ekelhaft wie selten. Ich ging los und mir wenigstens eine Short und ein neues Shirt zu kaufen, allerdings hatten fast alle Geschäfte an jenem Freitag gegen Mittagszeit zu, ist Freitags hier wohl immer so wegen Beten etc. Meine ersten 2 Tage waren also komplett mies und meine Laune ging gegen den Nullpunkt. Zerstochen, kein Gepäck, abgezogen worden beim Flug, yeah – da hat man doch Freude!
Naja, nach 2 langen Tagen kam dann auch endlich mein sehnlichst erwarteter Backpack und ich habe mich selten so über neue Kleidung gefreut wie zu diesem Zeitpunkt. Für das nächste Mal also, packt auf einem Langstreckenflug immer ein bisschen Wechselkleidung ein, just in case!!
Es ging zum Busbahnhof und von dort aus weiter nach Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas. Schon als ich in den Bus stieg war ich die Hauptattraktion, jeder gaffte mich wortwörtlich an aber naja, das kenn ich ja teilweise schon aus Asien. Ich bezahlte umgerechnet 30 Cent für die 1-stündige Busfahrt und der Bus war komplett voller Leute. Ein Glück hatte ich einen Sitzplatz, denn es ist das absolute Gequetsche im Bus und es wird bei offener Tür gefahren.



Nachdem ich an der Busstation in Colombo angekommen war, ging es weiter mit dem TukTuk zu meinem Hostel. Ich checkte in das klimatisierte Zimmer ein und suchte mir die nächstgelegende Essmöglichkeit. Ich las und hörte vorher über Colombo schon so einiges - lediglich negatives und das konnte ich nach meinen 2,5 Tagen auch so bestätigen. Ich war eigentlich nur aus einem Grund in Colombo. Ich musste mein Visum verlängern, da dieses nur 30 Tage gültig ist, also genau 6 Tage zu kurz. Zu meinem Pech hat das Immigrationbüro aber leider Samstags und Sonntags zu und ich musste die Zeit irgendwie anders totschlagen. Ich suchte im Internet nach Möglichkeiten für Aktivitäten. Eigentlich ist Tripadvisor immer eine gute Hilfe, aber selbst die spuckten kaum was aus. Ich lief also einfach ein wenig durch die Gegend, besorgte mir eine Handykarte und am Sonntagabend gings an einen Küstenabschnitt wo ein kleines Festival stattfand. Es war ziemlich gut besucht mit Sri lankesischen Familien und ich schaute mir dort auch den Sonnenuntergang an. Viele Familien ließen Drachen steigen, ließen sich bekochen oder verweilten einfach an Ort und Stelle.


plantschen am Meer




Streetfood soweit das Auge reicht


Das war eigentlich auch schon alles über Colombo. Die Stadt muss man echt nicht gesehen haben, ist versmoggt und sehr dreckig und es gibt einfach nichts zu tun (ich hab zumindest nichts gefunden). Am Montagmorgen stiefelte ich dann noch zur Ausländerbehörde und recht fix nach 1,5 Stunden hatte ich den Stempel dann im Reisepass, mal sehen ob das überhaupt irgendwen am Flughafen interessiert.

deutsche Restaurants gibts wohl überall auf der Welt
Verkehrschaos


Army
Es sollte nun weitergehen ins Hochland des Landes, in das schöne kleine Städtchen Kandy. Raus aus der erdrückenden Hitze und rein ins angenehme Klima. Ich buchte den Zug nach Kandy vor Ort am Bahnhof und bezahlte für 4 Stunden Zugfahrt lediglich 1€, die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist unschlagbar günstig hier. Als der Zug einfuhr begann das reinste Gedränge und Geschubse, so etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Mit Ellebogen schubsten die Sri Lankinesen sich gegenseitig durch die Gegend um einen Sitzplatz zu bekommen, die spinnen doch :D! Naja, ich hatte meinen Sitzplatz am Fenster und war mehr als zufrieden damit.

Montag, 29. Juni 2015

Auf gehts nach Sri Lanka – JETZT erst recht!!

Liebe Leute,
wir Ihr sehen könnt, hat sich hier mittlerweile endlich mal wieder etwas getan. Zum Ende meines Australiens und Asiens Trip habe ich gar nicht mehr gebloggt, aber mittlerweile ist es nachgetragen, also schaut mal vorbei ;-).
Wie viele mittlerweile schon wissen, habe ich mich dazu entschieden, nochmal auf Tour zu gehen. Bevor ich also meine Ausbildung im September anfange, geht’s noch einmal für 2 Monate fort. Wohin es geht? Wieder nach Asien, genauer gesagt Sri Lanka. Viele fragten mich schon, warum zum Teufel Sri Lanka!? Nun ja, ich hatte mehrere Ziele zur Auswahl, einige fielen jedoch gleich wieder raus auf Grund fehlender spanischer Sprachkenntnissen. Am Ende stand die Karibik mit Inselhopping Sri Lanka gegenüber. Um in der Karibik von A nach B zu kommen, benötigt man meistens ein Flugzeug und trotz der geringen Entfernung kosten diese ganz schön viel. Außerdem wollte ich dann doch vielleicht noch ein bisschen mehr Abwechslung, als „nur“ von Traumstrand zu Traumstrand zu pilgern. Zudem sind die Lebenshaltungskosten in Sri Lanka sehr gering, fast jeder spricht Englisch und somit ging die Entscheidung dann zu Sri Lanka. Was ich von Sri Lanka weiß!? Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe absolut gar keine Ahnung. Ich bin komplett unvorbereitet, weiß nur grob ein paar Städte und das wars dann auch. Achso, und die Regenzeit herrscht dort zurzeit, also drückt mir die Daumen, dass es nicht all zu oft regnet. Mittlerweile soll es ein Lotteriespiel sein, was den Regen angeht, meistens jedoch regnet es 1 Mal richtig am Tag aber das wars dann auch, ich bin mal gespannt. Ich habe einfach mal null Plan wie ich meine Route mache aber das wird schon laufen. Genauso unvorbereitet ging es bei meinen Reisevorbereitungen zu. Wirklich alles habe ich auf den allerletzten Drücker gemacht! Die Nacht habe ich durchgemacht, mein Backpack räumt sich leider nicht von alleine ein. Ich sollte vielleicht dazu noch erwähnen, dass ich gerade im Flugzeug sitze und wie kann es anders sein, es läuft mal wieder nichts nach Plan. Es geht von Düsseldorf aus über Abu Dhabi nach Colombo.  Darüber hinaus lege ich am Ende meiner Reise noch einen 12 tägigen Stopp auf den Malediven ein. Lediglich eine Flugstunde von Sri Lanka entfernt und wenn ich schon einmal in der Gegend bin, nutze ich das auch vollkommen aus. So, warum jetzt nicht alles nach Plan läuft? Ich habe die Flüge von privat über das Internet gekauft. Ich stand heute Morgen also am Düsseldorfer Flughafen und wollte einchecken, aber irgendwas stimmte nicht und ich wurde zum Air Berlin Schalter geschickt. Dort wurde mir dann gesagt, der Flug sei nicht bezahlt worden. Ich entgegnete, habe selbst die Rechnung mit dabei aber der Flug ist dennoch nicht bezahlt, das Lastschriftverfahren kam wohl zurück. Ich wurde schlichtweg komplett über den Tisch gezogen und stand dann dort, kurze Hose Holzgewehr. Ans Handy ging der ach so tolle Verkäufer auch nicht. Dass das Ganze ein wenig merkwürdig war fiel mir schon in den letzten Wochen auf, allerdings skypte ich auch mehrfach mit dem Typen und der gute Eindruck stellte sich also jetzt im Nachhinein als komplette Verarsche raus.
Naja, man sieht sich immer 2 Mal im Leben!
Jetzt durfte ich eben am Flughafen nochmal knapp 800€ für die Flüge bezahlen und ein weiterer von Colombo auf die Malediven kostet mich auch nochmal 150€. Statt also einen günstigen Flugpreis von ca. 600€ zu bekommen, latze ich jetzt letztendlich fast das 3-fache! Tja, wie fühlt man sich dabei, komplett übers Ohr gehauen zu werden!? Klar bin ich angefressen, schlechter kann so ein Trip ja auch ehrlich nicht anfangen, diese Abgebrühtheit von diesem Typen macht mich einfach nur aggressiv aber jetzt den Kopf in den Sand stecken?

Nix da – jetzt erst Recht!!!


Ich werde mir jetzt noch schönere Tage machen und freue mich sehr auf die folgenden 2 Monate. Ich will surfen lernen, viel tauchen gehen und ansonsten alles auf mich zukommen lassen. Ich werde berichten! :)


Dienstag, 23. Juni 2015

Welcome back / the end

Nachdem wir von Koh Rong die Fähre genommen hatten, sind wir per Shuttle nach Phnom Penh gefahren und von dort aus wieder Richtung Bangkok geflogen. 3 Tagen standen also noch vor uns, bevor es wieder nach Hause geht. Immer mehr wurde mir deutlich, dass meine lange Reise jetzt ein Ende nehmen wird.
Zu Bangkok selbst wurde ja bereits genug gesagt, wir ließen es uns nochmal gut gehen, gingen essen und zu guter Letzt dann das große Shoppen! Wenn nicht hier, wo dann!? Also suchten wir vorher im Internet ein großes Shopping Center raus und ließen uns per TukTuk hinbringen. Das MBK Shopping Center ist das wahre Shopping Paradies! Über mehrere Etagen shoppten wir was das Zeug hielt zu absolut günstigen Preisen. Selbst meiner Wenigkeit, die es hasst einkaufen zu gehen, fing es so langsam an Spaß zu machen. 5 Stunden später und mit 100 Tüten in den Händen fuhren wir zurück zu unserem Hotel und mussten uns erst einmal von dem Shopping-Marathon erholen.

gute Ausbeute
Abends trafen wir dann noch ein französisches Pärchen welches wir in Kambodscha kennengelernt haben. Wir machten aber nicht mehr lange, es war der letzte Abend. Zurück im Hotel gings noch einmal nach oben zur Rooftop-Bar und so konnten wir ein wenig über Bangkok schauen. Leicht nachdenklich realisierte ich, das wars! Die Reise geht zu Ende. Schon am nächsten Tag werde ich zurück sein, zu Hause. Eine Gänsehaut überkam mich bei diesem Gedanken. Ich lag noch lange wach und habe ein wenig Revue passieren lassen über meine Reise.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker recht früh und es ging auf zum Flughafen. Annika flog wieder Stand-Bye mit Lufthansa/Qatar und diesmal sah es platzmäßig ganz gut aus, dass sie direkt mitfliegen kann. Mein Flug ging über Helsinki und dann weiter nach Düsseldorf. Ich checkte ein und verabschiedete mich von Annika. Eine wirklich schöne Zeit hatten wir dort gemeinsam und es war noch einmal etwas komplett anderes, nicht alleine zu reisen. Wir haben uns über die ganze Zeit lang super verstanden und es war sehr unkompliziert mit ihr zu Reisen!
Es ging also zeitnah auch schon in den Flieger – einfach aus Prinzip flog ich in kurzer Hose und selbstverständlich in Flipflops auch wenn mir bekannt war, dass es in Deutschland Winter ist und Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen. Der Flieger hob ab und los ging es! Ich musste mich zurück an meinen ersten Flug nach Abu Dhabi erinnern. Welch aufregendes Gefühl, komplett grün hinter den Ohren was das Reisen angeht verabschiedete ich meine Familie und Freunde am Flughafen. Es kam mir vor, als wäre es erst gestern gewesen und generell ging meine Reise wirklich ziemlich schnell vorbei. In Helsinki angekommen ging es mit kurzem Aufenthalt auch schon direkt weiter nach Düsseldorf. Diesmal war es eine winzige Maschine mit je 2 Sitzplätzen links und rechts. Ich stolzierte also mit kurzer Hose und Flipflops in die Maschine ein und 75% der Maschine waren Geschäftsmänner mit Anzug und Krawatte. Das waren teilweise Gesichter als sie mich anschauten, herrlich kann ich euch sagen :D!


So langsam wurde ich etwas aufgeregt und ich freute mich wie bolle bei dem Gedanken, gleich in Deutschland anzukommen. Wie groß in etwa meine Vorfreude war? Annika und Kerstin, die beiden Mädels mit denen wir in Koh Rong zusammen gewohnt haben, sagten jedes Mal wenn ich über zu Hause geredet habe und das es bald zurückgeht, dass mein Augen angefangen haben zu leuchten.
Klar, Wehmut ist auch dabei, wenn man bedenkt, dass jetzt alles ein Ende hat, aber in diesem Moment überwog komplett die Vorfreude.
Wir landeten ich holte mein Gepäck vom Band und dann ging es nach draußen. Keine Sekunde dauerte es und ich sah meine Familie und tatsächlich auch viele Freunde auf mich warten. Mit Gänsehaut ging es auf direktem Weg zu ihnen und ich empfing jeden einzelnen mit riesiger Freude. Was ein Empfang, damit habe ich wirklich nicht gerechnet!! Knapp 15 Leute warteten, dass ich raus komme und bescherten mir den schönsten Empfang, den man haben kann. Das sollte es allerdings noch nicht gewesen sein. Zuhause erwartete mich eine riesige Überraschungsparty und ein riesiger Banner über unsere komplette Hauswand! WOW! Damit rechnet man wirklich nicht. Sehr viele Freunde waren da und zu später Stunde kamen immer noch ein paar mehr dazu. Ich habe mich wirklich riesig gefreut wieder da zu sein und alle Gesichter wiederzusehen. Und auch den Banner den meine Mutter gebastelt hat werde ich wohl nie mehr vergessen!
Wie Ihr also sehen könnt, ich hatte einen super Empfang und da bin ich dann wieder, back at home.


Das wars dann auch an dieser Stelle über meine jetzt vergangene Reise. Ich kann nur sagen, dass es bisher meine beste Entscheidung war, den Schritt nach Australien gewagt zu haben. Ich habe so viel erlebt, Erfahrungen gesammelt und dazu gelernt, wie man es sonst so schnell nirgendwo tut.
Eine solche Reise kann ich einfach nur jedem empfehlen!


Fortsetzung folgt, wann immer das auch sein wird…

Koh Rong – das Paradies bei Kambodscha

Wie groß angekündigt gings auf den letzte Zügen unserer Reise ins Paradies. Wer mal in Kambodscha ist, darf es auf keinen Fall auslassen – Koh Rong!
Koh Rong ist ähnlich wie eine der Gilli Inseln bei Bali, es gibt keine Polizei, kein Krankenhaus und du schläfst in Bungalows direkt in der 1.-3. Strandreihe. Du läufst eigentlich nur barfuß rum, da überall Sand ist und verbringst den Tag zwangsläufig am Strand. Abends finden für ein paar wenige Dollar riesige BBQ’s statt und du hast die Qual der Wahl, wo du essen möchtest. Strom gibt’s nur begrenzt zwischen Nachmittag und früher Morgen, aber das reicht auch vollkommen aus, man ist ja eigentlich den ganzen Tag eh nur draußen. Abends geht’s dann schon ein bisschen mehr zur Sache, das Ganze hat aber eher die Mentalität von gemeinsam und ganz entspannt Trinken als großartig zu feiern.  Kein Wunder, dass so viele Europäer auf diesem wunderschönen Flecken dieser Welt hängen geblieben sind, es ist ihnen kaum übel zu nehmen.


Unsere Fähre auf dem Weg dorthin hatte 1 Stunde Verspätung und so kamen wir mit 2 deutschen Mädels, Annika und Kerstin, ins Gespräch. Mit diesen haben wir uns dann die ersten Tage ein Bungalow zusammen geteilt und haben zudem eine kleine Bootstour unternommen. Wir schnorchelten und angelten kleine Fische die es später am Long Beach, auf der anderen Seite der Insel, frisch gegrillt zu kosten gab, wunderbar! Wir schauten uns den Sonnenuntergang in Traumkulisse an, ehe wir uns mit dem Boot wieder auf den Rückweg begaben. Ein sehr schöner Tag! 

Leider erfolglos geangelt, dafür die anderen um so mehr




Eines Morgens sind wir hoch zur Skybar und haben von dort aus den Ausblick genossen und gefrühstückt – ich denke ein Frühstück bei diesem Ausblick hat man dann doch wohl eher selten.
Hier oben waren wir dann auch an einem Abend, ich wurde kläglich im Beerpong abgezogen und ich sah den größten Schmetterling, den ich jemals gesehen habe.



Riesen-Schmetterling
Die beiden Mädels sind dann nach 3 Tagen auch wieder weitergezogen und wir suchten uns eine neue Bleibe und wurden direkt nebenan fündig. War im Prinzip genau dasselbe Bungalow nur etwas günstiger. Wir hatten dann auch mal Lust auf Pizza und es gab ein Restaurant die mit Holzofenpizza warben. Ein bisschen versteckt im Dschungel und an anderen Strandbungalows vorbei fanden wir dann auch das Guesthouse und wieder einmal muss ich sagen, ich habe noch nie bei so einer Aussicht Pizza gegessen.
Unser Bungalow

Schmeckt die Pizza direkt doppelt so gut 
So langsam wurde mir klar, das sind die letzten Stunden am Meer auf meiner Reise, schon ein nicht ganz so schönes Gefühl. Die Tage waren also gezählt und zum Ende hin hatten wir dann auch nicht mehr ganz so schönes Wetter. Es wurde ziemlich stürmisch und am Abreisetag mussten wir gute 2 Stunden auf unsere Fähre warten, da der Wellengang so heftig war. Dementsprechend wurden einige auf der Rückfahrt auch „Seekrank“, die eine oder andere Tüte wurde gefüllt aber wir beide blieben trocken ;-).







ein großes Haustier

Koh Rong – alle Erwartungen wurden übertroffen und der wahrlich beste Abschluss, den meine Reise hätte haben können. Ein wunderschöner Ort, wo Einheimische und Touristen (meist Backpacker) friedlich zusammenleben. Jeder akzeptiert jeden und das ist das Schöne daran. Pizza essen direkt auf dem Strand, Frühstücken beim Panoramablick aufs Meer oder ein Wasserbüffel als Haustier haben – Koh Rong machts möglich! 


Scheinbar bleibt Koh Rong allerdings nicht mehr lange so ein "Geheimtipp" und Großinvestoren wollen ein Urlaubsparadies aus dieser schönen Insel machen. Mehr dazu auf:

http://www.travelbook.de/welt/Inselparadies-Koh-Rong-in-Kambodscha-in-Gefahr-590094.html

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Kambodscha auf einen Schlag

Um erst einmal nach Kambodscha zu kommen war es ein kleiner Akt. Es gab zwar auch die Möglichkeit von Bangkok aus weiter nach Siem Reap zu fliegen, allerdings entschieden wir uns für eine andere Möglichkeit. Vom Flughafen in Bangkok gings nachts um 3 zum Hauptbahnhof. Nachdem wir keinen Plan hatten welcher Zug dorthin fährt gings mit dem Taxi dorthin. Allerdings wurden wir hier dann erst einmal dick über den Tisch gezogen, der Taxifahrer hatte keinen Plan wo wir hinwollten und fuhr uns einfach irgendwohin, 20km entfernt vom Bahnhof und schmiss uns dann irgendwo raus mit der Begründung kein Sprit mehr. Unüberlegt hab ich ihn leider voll bezahlt und so fuhren wir von diesem Ort mit einem anderen Taxi zum Bahnhof, diesmal ohne Probleme aber wir mussten somit quasi doppelt bezahlen. Echt ätzend, immer wieder dasselbe!
Am Bahnhof kauften wir uns dann ein Zugticket und es ging 7 Stunden lang in einem 3. Klasse Zug an die Grenze von Thailand. Hört sich eigentlich schlimmer an als es war, für 3. Klasse echt in Ordnung und wir haben lediglich jeweils 48 Baht (1,20€) bezahlt, noch nie für so wenig Kohle so ewig gefahren. Nachdem wir am Grenzübergang ankamen hieß es viel Geduld mitbringen. Erst mal mussten wir aus Thailand ausreisen und musste in der Schlange ne gute Stunde warten. Nachdem wir offiziell ausgereist waren, gings zu Fuß ein paar Minuten rüber nach Kambodscha, dort dann wieder Visum beantragen und offiziell einreisen. In einem winzigen Raum mit unzähligen Leuten schwitzte man sich einfach nur einen Ast ab, so warm und drückend war es. Wer denkt das wars jetzt, hat falsch gedacht! Wir waren ja erst an der Grenze und mussten noch nach Siem Reap kommen. Also gings weitere 3 Stunden in einem Minivan nach Siem Reap und ich habe noch nie so schlechte Straßen gesehen wie hier. Tausende von Schlaglöchern, echt unglaublich. Zudem scheint das Hauptproblem in Kambodscha der Müll zu sein - regelrechte Müllhalden direkt neben den Straßen. Nachmittags sind wir dann am Hotel angekommen, schauten uns noch ein wenig die Gegend an mit der Pub Street und den verschiedenen Märkten und fielen auch schon scheintot ins Bett!
Siem Reap, noch nie im Leben zuvor gehört, also warum besuchten wir es? In Siem Reap steht der größte Tempelkomplex der Welt, Angkor Wat!
Wir besuchten unzählige Tempel, 1000 Jahre alt, teils durch Verwitterung sehr zerstört aber dennoch sehr interessant zu bestaunen. Einfach kaum zu glauben, dass so etwas von Menschenhand erschaffen wurde. Die Tempellandschaft ist riesig und so wurden wird mit einem TukTuk von Tempel zu Tempel gefahren, da das Gelände einfach viel zu weitläufig ist. Das Highlight war für mich war Ta Prohm. Hier holt sich der Dschungel zurück was ihm gehört und macht sich seinen unerschütterlichen Weg durch die Tempel – sagenhaft!

















Angkor Wat ist auf jeden Fall Pflicht und es war wirklich sehr interessant zu sehen, was und wie die Menschen diese riesigen Tempel damals erschaffen haben!
Von diesen beeindruckenden Tempeln zurück, planten wir unseren nächsten Stopp in Phnom Penh und wir verbrachten unseren letzten Tag am Pool, ehe es abends mit dem Nachtbus weiterging. Nach Siem Reap kommen eigentlich alle Leute nur wegen Angkor Wat. Die Pubstreet lädt zudem zum Feiern ganz gut ein, wir hatten es diesmal allerdings nur bei ein paar Drinks belassen. Wir ließen uns zudem noch die Füße von kleinen Fischen beknabbern, war wieder mal super kitzelig wie damals in Kuala Lumpur schon :D. Zudem bin ich unter die Feinschmecker gegangen und habe Larven und Grashüpfer probiert. Während die Larven jetzt nicht so geil waren, haben die Grashüpfer echt gut geschmeckt, so chicken-nuss Flavour. An die Spinnen und die Minischlange habe ich mich dann doch nicht getraut bzw. fand ich das dann doch eine Nummer zu pervers.
Die Tour ging also weiter und der Schlafbus war die absolute Hölle! An Schlafen waren nicht zu denken, ultra eng, kein Platz fürs Handgepäck und einfach nur blöd. Die Schlaglöcher auf der 8-stündigen Fahrt haben dann ihr weiteres dazu beigetragen, dass wir null schlafen konnten.



guten Hunger
Horror!

50 Cent, ein Traum!
In Phnom Penh angekommen gings ausnahmsweise mal wieder ins Hostel. Wir wollten Richtung Fluss und dort was die Gegend erkunden, wieder einmal verirrten wir uns allerdings und rannten Kilometerweise in die falsche Richtung. Irgendwann gegen späten Nachmittag haben wir dann doch noch den richtigen Weg gefunden und setzten uns in eines der vielen Cafes. Und wisst Ihr was das Beste hier in Kambodscha ist!? Das Fassbier kostet gerade einmal 50 Cent, da freut der Tobi sich doch! Kommen wir dazu, warum wir in Phnom Penh waren, es ist wahrlich keine schöne Sache. Bevor ich nach Kambodscha kam, wusste ich nichts von all dem. Wir mieteten uns einen Roller und fuhren zu den Killing Fields. Die Straßen dorthin der reinste Horror und hier in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, ist der Verkehr noch einmal krasser als überall sonst. Rücksichtslos macht jeder sein eigenes Ding und lediglich die Ampeln werden von allen Verkehrsteilnehmern beachtet.


Nach circa 30 Minuten Fahrt kamen wir an den Killing Fields an. Zwischen 1975 und 1979 kam es zu Szenarien in Kambodscha, die man mit der Nazizeit vergleichen kann. Aufgrund des Vietnamkriegs und der damit verbundenen Auswirkungen kamen die Roten Khmer an die Macht und verordneten allen Menschen in Kambodscha auf dem Feld zu arbeiten. Von Kindern über Frauen, alte Menschen und auch Kranke, alle wurden zur Sklavenarbeit in ländliche Regionen gezwungen und die Stadt Phnom Penh war wie leergefegt.  Pol Pot, der Anführer der Roten Khmer, verordnete zudem die Roten Khmer zu säubern und alle Leute, die seiner Meinung nach nicht an die „Revolution“ glaubten, wurden misshandelt, gefoltert und getötet. Hier jetzt nur eine winzige Zusammenfassung, ich empfehle aber sich darüber mal genauer zu informieren. Der Name „Killing Fields“ machte jetzt auch Sinn. Wir bekamen einen Audio Guide und über Kopfhörer wurden wir zu verschiedenen Stationen geführt, wo wir Informationen zu den jeweiligen Standorten hörten. An einem Punkt kamen die LKW’s mit Ladungen von Kambodschanern an, die darauf warteten getötet zu werden. Sie wurden in ein Gebäude mit extra dicken Wänden gebracht, damit man sie nicht schreien hörte. Danach wurden sie qualvoll getötet und in Massengräber „entsorgt“. Auch noch heute sind nicht alle Gräber ausgegraben wurden und man hat beschlossen, die Opfer dort ruhen zu lassen. Ab und an sieht man auch ein paar Kleidungsstücke aus dem Boden ragen, Kleidung die die Leichen damals trugen und noch heute an die Oberfläche kommen. Die grausamste Station war der „Killing Tree“, definitiv nichts für schwache Nerven. Babys wurden an den Füßen gepackt, und widerwertig mit dem Kopf gegen den Baum geschlagen und getötet. Woher man das wusste? Man fand Haare, Haut und Gehirnmasse an genau diesem Baum. Mir läuft gerade eine kalte Schauer über den Rücken, wenn ich das schreibe. Wie Ihr seht, eine kaltblütige und sehr traurige Geschichte, unter der die Kambodschaner noch heute leiden. Bevor ich nach Kambodscha kam, wusste ich wie gesagt von all dem einfach nichts!


eines der ausgegrabenen Massengräber

alles Massengräber
Massengrab, Frauen/Kinder/Babys
das Schlimmste überhaupt: Killing Tree
voll mit Totenköpfen, siehe unten




Es ging weiter an den nächsten grausamen Ort, dem heutigen S-21 Musem. Früher war dieser Gebäudekomplex eine Schule, was man auch sehr gut erkennen und sich vorstellen konnte. Mit der Zeit der Roten Khmer wurde die Schule allerdings zu einem Gefängnis, von dem die Leute aus später mit LKW’s zu den Killing Fields eskortiert wurden. In den damaligen Klassenräumen stand ein Bett, auf welchem die Insassen qualvoll gefoltert wurden. Die Zellen waren gerade so groß, dass ein Insasse soeben auf dem Boden liegen konnte. Auf dem „Schulhof“ ist eine Art Galgen zu sehen, wo die Kambodschaner kopfüber an einem Seil befestigt wurden. Unter ihnen standen Fässer mit Wasser in das sie eingetaucht wurden, wenn sie bewusstlos wurden.  Wir besichtigten den ganzen Gebäudekomplex und man mochte sich gar nicht vorstellen, wie grausam diese Zeit damals gewesen sein mag…




altes Schulgelände

der Galgen

grausamstes Bild überhaupt!
Nachdem wir die beiden „geschichtsträchtigen Attraktionen“ besucht hatten, ging es wieder zurück zum Hostel und am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Kampot.
Kampot ist eine kleine Provinzstadt im Süden Kambodschas direkt  am Fluss und sollte sich als absoluter Ruhepol herausstellen. Wir hatten ein Hostel direkt am Fluss, recht spartanisch aber auch mal wieder etwas Neues. Unser Zimmer war nicht ganz verschlossen, also konnte jedes Tier, wenn es denn Bock hatte, uns einmal Hallo sagen. So hatten wir eine riesige Echse in unserem Zimmer, die einfach mehrere Stunden bei uns chillte. Das Bett war mit einem Moskitonetz versehen, von Moskitos wurden wir jedoch trotzdem heimgesucht. Wir mieteten uns 2 Tage einen Roller, einmal um immer in die Stadt zu kommen, da unser Hostel am Stadtrand lag aber auch um die Gegend etwas zu erkunden. So ging es erst einmal in den Bokor Nationalpark und die Fahrt war ganz cool, viele Kurven und schöne Aussichten. Wir kamen an einem Wasserfall an, der sogar recht gut gefüllt war da es am Vortag wie aus Eimer goss. Wir fuhren noch in wenig durch die Gegend, zum Beispiel auch zu einem alten Casino, aber so unglaublich gut fanden wir den Nationalpark jetzt Beide nicht. Wir entschieden weiter nach Kep zu fahren. Kep ist berühmt für den Krabbenmarkt und während Annika kein Seafood mag, habe ich mich natürlich an die Krabbe begeben. Während Kep für den Krabbenmarkt steht, ist in Kampot der Pfeffer ganz bekannt. So gab es Krabbe mit Kampot Pepper, und ich konnte beides von meiner Liste streichen. Die Krabbe war echt lecker, allerdings war es erst einmal schwere Arbeit an das Fleisch zu kommen, war auch das erste Krabbenessen für mich.  Wir düsten zurück zum Hostel, war immerhin ne gute halbe Stunde Fahrt und entspannten den restlichen Abend unter anderem in den Hängematten im Hostel. Dann gabs in der Gegend noch den Secret Lake, den wir am nächsten Vormittag heimsuchten. Wir hatten uns im Vorhinein angeschaut, wo der Lake ungefähr liegt und fuhren einfach drauf los, wird schon irgendwo ausgeschildert sein. Pustekuchen! Nichts war ausgeschildert aber wir fanden nach einer Weile trotzdem den Weg und kamen an einem riesigen See an. Wir überquerten den See über einen überfluteten Übergang, wo ich natürlich mit dem Roller durchbretterte und mich komplett nass machte, während Annika eher die trockene Variante zu Fuß wählte. Wir fuhren noch ein Stück weiter und stoppten irgendwann an ein paar kleine Buden mit Hängematten direkt am Ufer, wo wir eine ganze Weile chillten. 2 Bierlängen später machten wir uns auf den Rückweg und am Abend gings noch authentisch an einem kleinen Straßenrestaurant Essen, wo unsere Speisen direkt auf unserem Tisch zubereitet wurde, klein aber fein!
mein wohl letzter Wasserfall

altes Casino


Krabbe!
nach der Arbeit das Vergnügen

Secret Lake




Hängematte direkt am Fluss im Hostel
Das waren dann auch schon unsere 3 Tage in Kampot und es tat mal richtig gut, ein wenig von dem ganzen Trubel in einem kleineren Ort zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Es ging weiter auf eine entzückende Insel im Süden Kambodschas, dem so hochgepriesenen Ort, an dem ich meine letzten Tage meiner Reise verbringen wollte.