Donnerstag, 31. Oktober 2013

Unfreiwillige Planänderung

In der letzten Woche ist mehr oder weniger einiges passiert. Vorab, ich werde meinen Jeep Cherokee wieder verkaufen. Ja, Ihr habt richtig gelesen! Wieso weshlab warum!?

Ich bin also letzte Woche nochmal zum Baumarkt gefahren, um meine Bettkonstruktion fertigzustellen. Die Beine habe ich gekürzt und alles soweit fertiggestellt. Tja, dann leg ich mich provisorisch auf das Gestell und ja was soll ich sagen... Die Ladefläche ist einfach zu kurz :-(. Ich konnts selbst nicht glauben. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mich in dem Auto nicht wirklich ausstrecken kann aber nach der Fertigstellung musste ich dann leider festellen, dass ich definitiv nicht in dem Auto schlafen kann. Meine Stimmung unterm Nullpunkt, gefrustet, aggressiv, traurig und irgendwie leer. Es war wie ein Nackenschlag! Lange habe ich überlegt was ich nun machen soll. Das habe ich dann aber einfach versucht erstmal zu verdrängen. Mein Plan, Montag nach Noosa zu fahren stand weiterhin. Mein Hostel hatte ich allerdings nur bis Sonntag gebucht. Da kein Bett mehr für eine weitere Nacht frei war und ich definitiv nicht für eine Nacht das Hostel wechseln wollte, kam es also doch noch dazu, dass ich in meinem Auto geschlafen habe. Ich fuhr in eine einsame Straße nicht weit weg von meinem Hostel. Der ganze Camping Stuff auf der linken Seite, ich auf der rechten Seite. Die Bettkonstruktion hatte ich zuvor noch komplett abgebaut. Vorhänge, die ich mir einige Stunden zuvor noch kaufte, zugezogen und mich dann hingelegt. Ja wie war meine Nacht bloß? Auf einer 1 Centimeter dicken, kaputten Isomatte und 2 Schlafsäcken habe ich dann versucht zu schlafen. Ganze 4 Stunden Schlaf in Embryo-Stellung konnte ich mir gönnen. Der Morgen danach war natürlich horror. Rückenschmerzen und die Erkenntnis, keine weitere Nacht in "diesem Schlafzimmer"! Gefrustet fuhr ich also los nach Noosa.

Noosa liegt 2 Stunden nördlich von Brisbane an der Küste und ist für seine vielen, schönen Strände bekannt. Das Erste was ich also machte, war mich an den Strand zu legen. Mein erster Strandbesuch in Australien! Einfach mal abschalten und nicht an den ganzen Kram mit dem Auto denken. Den ganzen Vormittag verbrachte ich am Strand und es war einfach nur klasse! Nach 4 Stunden sollte es dann zum Hostel gehen und auf dem Weg zum Auto merkte ich, dass meine Beine anfingen zu schmerzen. Tja, selber schuld wenn man Stunden lang in der Sonne liegt und vergisst sich die Beine einzucremen. Die Schmerzen sollten aber noch größer werden.
Ich fuhr zum Hostel checkte ein und latschte den restlichen Tag was durch die Straßen. Abends dann die bittere Erkenntnis, mini Brandblasen an meinen knallroten Beinen. Es tat höllisch weh und bei jeder Berührung biss ich auf die Zähne. Nicht mal meine Bettdecke, die hier wie üblich nur aus dem Bettbezug bestand, konnte ich ohne Schmerzen über meine Beine legen. Eins weiß ich, sowas wird mir definitiv nicht mehr passieren! Am nächsten Tag ging es in meinen ersten Nationalpark. Ich wanderte 3 Stunden umher und hab mir ehrlich gesagt viel mehr erwartet. Keine Tiere gesehen und nur ein paar Küstenabschnitte, die auch nicht so berauschend waren. Das Highlight war dann ein wunderschöner, langer Strand an dem ich dann auch eine halbe Stunde ausweilte. Das Wetter war an diesem Tag nicht so gut und Abends regnete es wie aus Eimern. Ich hab also nichts mehr gemacht und entschied noch einen weiteren Tag in Noosa zu bleiben. Ich buchte ein anderes Hostel für eine Nacht und machte mir Gedanken, wie ich mit meinem Auto weiter vorgehe. Behalte ich es und schlafe entweder immer im Zelt neben dem Auto auf Campingplätzen oder in Hostels, baue ich den Beifahrersitz aus, damit ich die vernünftige Länge habe oder verkaufe ich das Auto wieder. Schnell war klar, dass ich das Auto wieder verkaufen werde. So gut der Jeep auch fährt und so gerne ich ihn behalten würde, meine Vorstellungen können mit diesem Auto nicht im Geringsten erfüllt werden. Es war von vorne rein der Plan, mit einem Allradfahrzeug durch Australien zu fahren und dort auch drin zu schlafen. In diversen Facebook Gruppen setzte ich den Jeep dann gestern rein und heute werde ich noch eine Anzeige auf Gumtree schreiben. Nach nem richtig guten Schnitzel mit Pommes (man war das geil!) ging ich dann schlafen und fuhr heute morgen zurück nach Brisbane. Ich checkte in ein Hostel ein, das freies Internet und einen kostenlosen Parkplatz hat und setzte mich dann eben zu einem Pärchen an den Tisch um am Blog zu schreiben. Sie redeten Deutsch und ich fragte wo sie denn herkommen. Dreimal dürft Ihr raten... Ich fliege tausende von Kilometer um die halbe Erdkugel, bin in einem von unzähligen Hostels in der 2 Millionen Einwohner Stadt Brisbane, und 2 waschechte Gladbacher aus Holt und Rheindahlen sitzen vor mir. Alter Schwede, das kann doch nicht wahr sein! Tja, so klein ist die Welt nun mal und so Zufälle solls geben und auf einmal sitzt man zusammen mit einem typischen Rossigänger, der im Return gearbeitet hat, zusammen. Unfassbar einfach!

Mein Plan für die nächsten Tage sieht so aus, dass ich versuche mein Auto zu verkaufen und erstmal bis Sonntag hier im Hostel bin. Ich habe wieder einmal einige Anfragen über Couchsurfing rausgeschickt und hoffe, dass diesmal etwas dabei rumkommt. Zudem schaue ich mich nach Woofing um. Beim Woofing arbeitet man auf einer Farm für freie Unterkunft und freie Verpflegung. Aber das ist eher in ländlichen Gebieten und somit natürlich etwas außerhalb. Wenn ich hier in der Nähe von Brisbane etwas finde, wäre das natürlich die perfekteste Lösung, da ich somit keine laufenden Kosten hätte.

 Noosa Main Beach für Surfer

Noosa Main Beach zum schwimmen

Buschbrand auf einer Insel

Noosa National Park





Donnerstag, 24. Oktober 2013

Das Backpackerleben und Fortschritt mit dem Auto

Zurzeit lebe ich hier in Brisbane ohne richtiges Zeitgefühl. Wenn meine Uhr oder mein Laptop mir nicht zeigen würde welcher Tag ist, könnte ich es wirklich nicht sagen. Ob Mittwoch oder Samstag - es macht keinen Unterschied. Genau das merke ich auch gerade bei all den anderen Backpackern, bei den Meisten zumindest. Man lebt in den Tag, wenn man nicht gerade arbeiten muss oder erst recht gar keine Arbeit hat, chillt den ganzen Tag, betrinkt sich Abends zusammen und hängt bis tief in der Nacht zusammen ab. Ab und an ist das ja vielleicht mal ganz nett aber tagtäglich? Ich bin seit Sonntag in einem neuen Hostel, dem "Somewhere to stay", und hier ists wesentlich besser als in meinem alten. Die Atmosphäre untereinander ist einfach komplett anders: freundlicher, zuvorkommender, familiärer und gesitteter. Hier kennt man so gut wie jedes Gesicht, was so rumläuft und unterhält sich ständig. Auch hier sind viele Deutsche aber das spielt weniger eine Rolle, denn man ist meistens mit vielen anderen Leuten zusammen. Es gibt hier nicht wenige Leute, die keinen Job haben und den oben beschriebenen Tagesablauf leben. Seit 1,5 Monaten in diesem Hostel, kein Job und keine Aufgaben. Ich frage mich, warum kommt man dann überhaupt nach Australien? Meiner Meinung nach ist das einfach nur verschwendete Zeit. Ich fühle mich ja schon richtig unwohl, ohne Job oder jegliche Aufgabe, aber im Gegensatz zu diesen Leuten chill ich nicht einfach den ganzen Tag, sondern war auf Autosuche und hab mich generell so gut wie jeden Tag damit beschäftigt. Mich regt es ja schon auf, wenn ich mal 3 Tage nichts zu tun habe, da man bei solchen Tagen das Gefühl hat, man verschwendet die Zeit einfach so. Und wenn ich ab nächster Woche am Reisen bin habe ich ja auch etwas vor Augen was ich mache, wann ich wo sein will etc. Vielleicht kann es auch aus, dass ich mich in dieser Zeit nach einer festen Beschäftigung sehne aber das wird man sehen, wenn die Zeit gekommen ist. Eins steht jedoch fest: ich werde meine Zeit nicht so verschwenden, wie viele andere es hier tun!

Nachdem ich am Sonntag also in das neue Hostel gekommen bin und Dominik seinen Bus in Richtung Bundaberg genommen hat, habe ich mich auf Gumtree (keine Ahnung ob ich das schon einmal erwähnt habe, aber ist sowas wie eBay Kleinanzeigen nur sehr viel "größer") nach Camping Zeugs umgesehen. Man brauch einfach unendlich viel an Zeug und wenn man alles neu kaufen würde, wäre man ne menge Geld los. Ich fand aber glücklicherweise eine Dame, die all Ihr Camping Stuff verkaufen wollte. Also gings am Dienstag mit dem Auto zur Ihr und ich kaufte Ihr die Sachen für 260$ ab. Es war wirklich ein guter Preis für all das Zeugs. So bekam ich eine Dachbox, Zelt, Campingstühle, Benzinkanister, Kühlbox, ein weiteres TomTom, einen Power Inverter, Hängematte (ultra cool!), Küchensachen und einen Camps 6, um mal das Meisten aufzuzählen. Der Camps 6 ist ein Buch, in dem alle kostenlosen Campingplätze aus ganz Australien stehen. Also sehr praktisch für mein Vorhaben und da ich sowieso vorhatte mir diesen zu kaufen umso besser! Bevor ich die Sachen bei der Frau abholte war ich noch eine Stunde lang bei Ikea. Dort habe ich mich nach weiteren Sachen umgeschaut, die ich für mein Auto noch brauche. Das wären zum Beispiel Plastikboxen, in denen ich meine Sachen verstaue, Vorhänge oder Bettzeugs. Abends checkte ich dann nochmal was ich denn nun wirklich alles von Ihr bekommen hatte und mir viel auf, auf meinem Roof Top (Stahlträger auf dem Autodach) ist leider kein Platz mehr für mein Ersatzreifen, da dort die Dachbox jetzt den meisten Platz beansprucht. Also werd ich den Reifen wohl in die Dachbox legen, ihn mit einem Spanngurt befestigen und dann hoffen, dass die Dachbox noch zu geht. Ausprobiert obs klappt habe ich es allerdings noch nicht :D. Am Dienstag hieß es dann, mein Road Worthy Certificate für mein Auto machen lassen. Über Couchsurfing habe ich letzte Woche Bill kennengelernt, der mich allerdings nicht hosten konnte. Da er Autoverkäufer war half er mir aber indem er mir eine Adresse gab, wo ich das RWC problemlos machen lassen kann, ohne über den Tisch gezogen zu werden. Ich stelle mich also drauf ein, dass die mein Auto nach all den Kriterien durchchecken und mir wirklich nur das in Rechnung stellen oder erneuern, was auch wirklich nötig ist. Ich fuhr also zur Adresse und als ich sagte, dass ich von Bill komme und ein RWC brauche wurde ich direkt durchgewunken. In dem Moment war mir eigentlich schon klar was kommt. Bei dem Certificate wird zum Beispiel getestet, ob die Sicherheitsgurte noch in Takt sind, bestimme Stellen keinen Rost haben oder die Schmutzfänger an den Reifen noch in Ordnung sind. Callum, der mir sein Auto verkaufte, ist selbst Mechaniker und sagte mir, dass ich mit 3-4 Sachen rechnen muss, die ich beim RWC neu benötige. Als Beispiel seien hier die hinteren Schmutzfänger genannt, die es warum auch immer nicht mehr an meinem Jeep gibt. Ja was soll ich sagen, nach 10 Minuten bei der Werkstatt, Gespräche über Frauen, Deutschland und Australien, sowie weiteren 4-5 Minuten, in denen unter meine Motorhaube geschaut wurde, hatte ich anstandslos mein RWC in den Händen :D! Na jetzt verstand ich, was Bill damit meinte, ich bekomme dort ohne Probleme meine dummes Certificate. Ich hatte zwar mit was anderen gerechnet, aber das ist natürlich auch nicht schlecht. Nachdem 100$ noch schnell den Besitzer wechselten fuhr ich lachend von dannen. Bill schrieb mir später noch, dass dieser Verfahren eigentlich nur dafür da ist Geld zu machen. Die wesentlichen Dinge, die bei uns beim TÜV geprüft werden und auf die es wirklich ankommt, werden nicht im geringsten geprüft. Von daher mach ich mir da auch keine Sorgen, dass die meinen Jepp nur augenscheinlich untersucht haben.
Einen Tag drauf ging es zum Queensland Transport, bei denen ich dann das Auto auf mich umgemeldet habe und meine Registration für 6 Monate verlängerte. Nachdem ich dann abermals Kohle in Höhe von 500$ abstottern musste, ist erstmal alles für mein Auto gemacht und bezahlt. Ausgenommen davon allerdings meine Bettkonstruktion. Gestern fuhr ich also nochmals zu Ikea und zum K-Mart (quasi Real ohne Lebensmittel) und besorgte mir Akkuschrauber und weiteren Werkzeugkram. Heute sollte es dann soweit sein, "Einsatz in 4 Wänden" in meinem Auto! Mein Vorbesitzer hatte im Kofferraum schon ein Regal gebaut, in dem er bei seinen Reisen immer alles verstaut hat. Ich schraubte dieses auseinander und legte mir die Platten mal provisorisch, wie ich sie später ungefähr haben möchte. Glücklicherweise hatte er Sperrholz verwendet und somit benötige ich dieses schon einmal nicht mehr. Im Baumarkt besorgte ich mir dann Holzbeine und ließ diese zurechtsägen. Ich fing an die Holzbeine an die Platte zu schrauben ehe mich insgesamt 5 Leuten ansprachen, die es klasse fanden, dass ich das ganze auf dem Parkplatz vom Baumarkt mache. Ja, ich bohrte und hämmerte wild auf dem Parkplatz vom Bunnings an meiner Konstruktion rum und hätte wohl genauso dumm geguckt, wenn ich jemanden in Deutschland gesehen hätte, der soetwas machen würde. Die Konsturktion für den Kofferraum hatte ich fertig und testete sie sofort. Wenn man bedenkt, dass darauf noch eine Matratze kommt, waren die Füße leider zu groß. So machte ich mich zurück auf den Weg zum Hostel und werde morgen Vormittag nochmal zum Baumarkt und dann hoffentlich meinen Plan fertigstellen.

Wenn mein "Einsatz in 4 Wänden" dann fertig ist und nachdem ich meine Einweihungsparty geschmissen habe, zu der Ihr im Übrigen alle zahlreich eingeladen seit, werde ich dann wohl am Montag nach Noosa, 2 Stunden in den Norden, aufbrechen. Dort soll es einen wunderschönen Strand geben und vielleicht werd ich dort mal ein paar Surfstunden nehmen. Nach ein paar Tagen gehts dann wahrscheinlich die Ostküste runter in Richtung Byron Bay. Die Tage muss ich mich dann nochmal an eine genau Route setzen und schauen, was ich alles auf dem Weg von Noosa nach Sydney sehen möchte.


Freitag, 18. Oktober 2013

Jeep Cherokee Classic

Das ist also mein kommendes Zuhause! Ein Jeep Cherokee Classic aus dem Jahr 2000, der bisher 229.000 Kilometer runter hat und 183 PS stark ist.




Ich habe mich also letztendlich für den Jeep entschieden, da dieser im Gesamtzustand einfach besser war als der Pajero. Es ist zwar etwas weniger Platz drin aber irgendwo muss man nun mal Abstriche machen. Nachdem ich die Anzahlung am Sonntag zum Verkäufer brachte, holte ich das Auto also Mittwochabend ab. Aufgeregt wie eh und je gings also wieder einmal mit dem Zug in einen Suburb von Brisbane und dort holte ich das Auto ab. Am Strahlen wie ein Hönigkuchenpferd konnte die erste, richtige Fahrt dann losgehen. Nachdem ich erst einmal getankt hatte, holte ich noch ein TomTom bei 2 Asiaten ab. Dies hätte ich allerdings schon auf der Fahrt zu den Beiden gebraucht und so habe ich mich nicht nur einmal verfahren. Nun gings mit TomTom bewaffnet in Richtung Hostel, wo ich Dominik einkassierte und daraufhin noch Sarah bei Ihrer Gastfamilie. Wir fuhren ein bisschen rum und haben noch eine Stunde im Irish Pub gesessen. Man gewöhnt sich wirklich sehr schnell an den Linksverkehr und somit fühlt man sich kaum mehr unsicher beim Fahren. Lediglich das Einparken ist mit dem Schlachtschiff noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber das wird sich schnell geben. Außerdem ist ein Navi zumindest in Brisbane ein absolutes Muss, da die Straßenführung hier einfach nur extrem unübersichtlich ist. Ich bin einfach unendlich froh nun ein Auto zu haben und das es bald so richtig losgehen kann. Zurzeit suche ich jemanden über Couchsurfing, bei dem ich dann an meinem Auto ein wenig rumschrauben und das Bettgestell einbauen kann, da man das nicht sonderlich gut am Hostel machen kann. Die Suche ergibt sich allerdings als sehr schwierig und so muss ich mal schauen ob sich überhaupt noch jemand meldet. Ansonsten muss ich es wohl zwangsläufig irgendwie hier am Hostel machen. Wie ich das mit dem Bettbau genau vorhabe seht ihr dann, wenns fertig ist. Nächste Woche bekommt der Jeep dann noch das RWC (Erklärung siehe letzter Eintrag) und ich kann ihn daraufhin endlich auf meinem Namen ummelden. 

Ansonsten ist in den letzten Tagen wiedermal nicht soviel passiert. Am Montag gabs ein Bear Grylls Wettbewerb, bei dem man verschiedene Delikatessen schnellstmöglich verzehren musste. Was genau das für Delikatessen waren erspare ich euch jetzt einmal. Auf jeden Fall konnte ich mir das natürlich nicht nehmen lassen und kämpfte mich bis zum Finale durch. Im Finale gabs dann irgendwie 5x die 8. schärfste Chilli der Welt. Diesmal hieß das Spiel allerdings "Aushalten". Den ersten Durchgang überstand ich noch, doch bei 10 weiteren Chillis war dann Schluss. Somit ging ich nur als 2. vom Feld, ohne den Gewinn von 100$ oder jeglichen Trostpreis. Im Nachhinein landeten die Delikatassen und Chillis dann aber freiwillig wieder draußen ;-). 

Gestern bin ich dann noch mit Dominik zum Mount Coot-tha gefahren, von dem man einen tollen Blick auf ganz Brisbane hat. Heute war dann der wettermäßig schlechteste Tag bisher in Australien, da es die meiste Zeit regnete und man eigentlich nichts machen konnte. Ich möchte einfach nur noch raus aus Brisbane und endlich losziehen. Es nervt mich irgendwie gewaltig immer noch hier zu sein und dieses ewige Rumhängen geht mir gehörig auf den Zeiger. Aber ich werde mich wohl noch ein wenig gedulden müssen!

Sicht vom Mount Coot-tha

Eidechse im Botanic Garden


Samstag, 12. Oktober 2013

Die Autosuche

Eine Woche ist mein letzter Eintrag nun her und ich muss gestehen, viel gemacht habe ich in dieser Zeit nicht wirklich. Den ganzen Tag nach Autos geguckt und ansonsten Filme geschaut oder sonst irgendwie die Zeit verbracht. Also wirklich nichts spannendes.
Samstag Nacht habe ich zusammen mit Dominik Borussia geschaut. Ich bins ja nun schon aus London gewohnt Fußball übern Livestream zu gucken, Nachts um 23:30 Uhr ist es jedoch echt gewöhnungsbedürftig. Aber was tut man nicht alles für den Fußball... ;-)
Nach einem hochverdienten Sieg der wahren Borussia gings für mich dann am Sonntagmorgen zu meiner ersten Autobesichtigung. Ich bekam Tage zuvor eine Nachricht auf mein Suchanfrage in einem Forum von einem Deutschen, der seinen Toyota Hilux verkauft. Nach 20 minütiger Zugfahrt traf ich Ihn an der Station und er zeigte mir seinen Wagen. Bei der Probefahrt passierte es dann natürlich. Ich fuhr auf der rechten Spur anstatt auf der Linken, der Klassiker also :D. Das passiert wohl den allermeisten, wenn sie das erste Mal auf der "falschen" Spur fahren müssen. Es war sehr gut, dass die erste Autobesichtigung und Probefahrt bei einem Deutschen stattfand, so ist man direkt ein wenig vertrauter und etwas sicherer. Der Verkäufer gab mir dazu noch einige Tipps rund ums Backpacking die mit Sicherheit irgendwann einmal hilfreich sein werden. Nach der Besichtigung ging ich zurück ins Hostel und schaute mich derweil nach anderen Autos um. Ich sagte dem Deutschen am nächsten Tag ab, da mir der Kofferraum etwas zu klein war um dort zu schlafen und ich generell kein gutes Gefühl bei dem Toyota Hilux hatte.

Bis Mittwoch hin passierte dann relativ wenig. Ich suchte täglich nach Autos fand allerdings kaum was vernünftiges. Ich hatte jedoch auch ein paar Kriterien: Automatik, Bull Bar (Metalgestell vor der Motorhaube zum Schutz vor z.B. Kängurus), Dachgepackträger, Kilometerzahl bis 300.000 und wenn möglich Tempomat. Zu der Kilometerzahl ist zu sagen, dass Autos hier mehr und länger laufen als beispielsweise in Deutschland. Man legt hier einfach längere Strecken zurück und so sagt man, dass ein Gebrauchtwagen seinen Namen erst ab 300.000 Kilometern verdient. Die Strecke von Cairns nach Darwin ist zum Beispiel genauso lang, als wenn man von Athen nach Amsterdam fährt. Ich fand also wenig vernünftiges und wenn ich mal ein scheinbar gutes Auto fand, war dieses für mich zu weit entfernt von Brisbane oder schon verkauft. Ich setzte mir ein Ultimatum, dass ich bis kommenden Montag ein Auto gefunden haben muss. Sollte dies nicht der Fall sein würde es für mich mit dem Flieger nach Sydney gehen, um dort mit der Hoffnung auf größere Auswahl einen gescheiten 4WD (Allradfahrzeug) zu finden. Hatte die Woche über auch mehrere "Down-Tage", weil die Autosuche einfach nur frustrierend war. Mittwoch besuchte ich dann etwas außerhalb einen Autohändler und ließ mich beraten. Ein Auto kam in Frage, jedoch würde es nach weiteren Kosten für REGO und das Road Worthy Certificate (RWC) mein Budget sprengen. Das RWC ist vergleichbar mit dem deutschen TÜV und wird benötigt, wenn man ein Auto auf eine andere Person umschreibt. Die REGO ist eine Mindestversicherung für Personenschäden und kann entweder über 6 oder 12 Monate abgeschlossen werden. Sie ist nicht personenbezogen, sondern fahrzeugbezogen. So gibt es in Australien keinen Fahrzeugschein, sondern lediglich einen Sticker, den man sich in eine Ecke der Windschutzscheibe kleben muss.
Auf dem Rückweg vom Autohändler erhielt ich eine Antwort auf mein Interesse an einem Mitsubishi Challenger. Die Fahrzeugdaten hörten sich verdächtig gut an und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Angeblich arbeitet der Verkäufer als Ausbilder beim Department of Defence und fliegt in 4 Wochen nach Afghanistan. Daher muss er den Wagen loswerden und verkauft ihn für einen Spottpreis. In der Versuchung einen Schnapper zu machen freute ich mich wie bolle und zeigte mein Interesse an dem Auto. Angeblich steht es in seinem Stützpunkt in Western Australia und er schlug mir folgenden Deal vor: Er schickt mir das Auto zu und ich habe 10 Tage Zeit mich zu entscheiden, ob ich das Auto nehme oder nicht. Sollte ich es nicht nehmen, würde es auf seine Kosten wieder zurückgeschickt werden. Ich sollte also den Kaufpreis an eine Firma schicken, die Ihm dann mitteilt, dass das Geld angekommen ist. Er würde das Auto losschicken und nach Erhalt des Autos muss ich dieser Firma innerhalb von 10 Tagen Bescheid geben, ob ich das Auto behalte oder nicht. Wenn ich es behalte, überweist die Firma dem Verkäufer den Kaufpreis und wenn nicht, dann erhalte ich mein Geld zurück. Das alles klingt schon sehr verdächtig nach Abzocke und nachdem der Verkäufer sich nicht mehr meldete war die Sache für mich auch durch. Nochmal Glück gehabt!

Gestern Abend schaute ich mir dann noch einen Mitsubishi Pajero (mein Wunschauto für Australien) von 1996 an. Er fuhr sich gut, war von außen allerdings etwas mitgenommen. Außerdem bräuchte man 4 neue Reifen, damit der Pajero das RWC bekommt. Dann kommen da vielleicht noch ein paar weitere Reparaturen hinzu und schnell summieren sich dann die Kosten. Ich bat um 1 Tag Bedenkzeit, damit ich mir heute morgen noch einen Jeep Cherokee angucken konnte. Wieder einmal fuhr ich mit dem Zug in die Randgebiete Brisbanes und testete den Cherokee. Er fuhr sich sehr gut, ist von außen in einem besseren Zustand als der Pajero und die Reifen sind lediglich 3 Monate alt. Dazu besitzt der Cherokee bis auf einen Tempomat alles was ich haben wollte. Der Pajero hingegen ist etwas günstiger und eigentlich mein Wunschauto. Dazu noch Tempomat, Schiebedach und genügend Platz im Kofferraum für den Einbau einer Bettkonstruktion. Ich sagte dem Verkäufer, dass ich Ihm noch heute Bescheid geben würde und fuhr zurück zum Hostel. Im Zug dann Ticketkontrolle. Klar, hab meine Aufladekarte ja vorher an das Lesegerät in der Station gehalten und gab dem Schaffner ohne Aufforderung mein Ticket. Rote Lampe...nochmal....rote Lampe....nochmal....ich ging fest davon aus mit meiner Karte "eingecheckt" zu haben. Da wir gerade an meiner Station waren, bin ich mit den 4 Schaffnern zusammen ausgestiegen. Und dann realisierte ich, dass ich wirklich vergessen hatte mein Ticket einzuchecken. Ich unterhielt mich mit dem Schaffner und er erklärte mir die Lage. Ich sagte ihm natürlich, dass ich eingecheckt habe und heute morgen ja auch noch Geld auf die Karte geladen habe. Wie es in Deutschland niemals vorkommen würde, zeigte der Schaffner Verständnis und brachte mich nach draußen. Er sagte, dass er heute mal eine Ausnahme macht, da ich nicht wie ein Schwarzfahrer wirke und ich nochmal um 250$ Strafe rumgekommen bin. Ich hatte also wirklich mega Glück!!!

Im Hostel angekommen musste ich mich also zwischen dem Pajero und dem Jeep Cherokee entscheiden. Für alle die es nicht wissen, ich hasse es mich entscheiden zu müssen! Ich krieg ja schon zu viel, wenn ich zwischen 2 verschiedenen Brotaufstrichen entscheiden muss und jetzt soll ich mich für eines der Autos entscheiden!? Na große klasse!!

Zum Ende des heutigen Tages und langem Abwägen habe ich dann eine Entscheidung getroffen und werde dem Verkäufer morgen eine Anzahlung bringen ehe ich das Auto dann Dienstag abhole.

Achja, für welches Auto ich mich jetzt eigentlich entschieden habe?
Das erfahrt Ihr dann in meinem nächsten Eintrag am Dienstag/Mittwoch! :-)

Eins ist auf jeden Fall sicher, Farbe: rot!

Jeep Cherokee                                                            Mitsubishi Pajero 



  ODER

Samstag, 5. Oktober 2013

Brisbane

Nach mehr als 18200 Kilometern durch  bin ich am Sonntagabend nun endlich in Australien angekommen - was eine Reise auf dem Weg zum Ziel! Der Weg ist das Ziel? Möglicherweise, aber nicht auf meiner jetzigen Reise! Fast genau vor einem Jahr bin ich am 1. Oktober 2012 in London gelandet - nun in Brisbane.

Vor dem Flug bin ich allerdings nicht wie angekündigt schwimmen gegangen, da es am Sonntagmorgen in Strömen regnete. Also gabs dafür ein paar kostenlose Fußmassagen und die restliche Zeit war einfach nur der Horror! Stunde um Stunde verging nur sehr langsam und ich döste vor mich her, hatte mir noch etwas zu Essen geholt und ging den Flughafen gefühlt 15 Mal ab. Als denn endlich Boarding war gings ins Flugzeug und diesmal hatte ich leider keinen Fensterplatz sondern nur einen Sitz in der Mitte, aber wenigstens am Gang. Der Flug war soweit in Ordnung, ich schaute einige Filme und hörte Musik. Ich empfand den Flug von Emirates besser als die beiden Flüge mit Etihad. Viel Unterschied gab es nicht, kann auch reine Geschmackssache sein. Auch auf diesem Flug konnte ich so gut wie gar nicht schlafen, trotz der Nacht die ich in Singapur durchmachte. Kurz vor Landung hab ich mir dann wieder einmal das Gästebuch von meiner Abschiedsparty durchgelesen und mir blieb abermals der Kloß im Halse stecken. Nun war es also soweit, Landeanflug in Brisbane. Ich muss sagen, so richtig realisieren tat ich es nicht, dass ich nun in Australien landen sollte. Es geschah aber und ich hatte selten eine so gute Landung gehabt. Nun folgte das Ganze Prozedere mit Einfuhrbestimmungenszettel ausfüllen, Visum und Gepäck. Als ich das alles erledigt hatte bereitete ich mich auf strenge Gepäckdurchsuchungen vor. Man hört ja öfters, dass es in Australien sehr streng sein soll bezüglich Gepäck, Zoll etc. Was war? Ich gab diesen komischen Zettel bzgl. Einfuhr einer jungen Dame und die bat mich einfach zum Exit. Was!? Das wars schon? Nix mit von Hund beschnuppern lassen,  Tasche durchsuchen,…!? Ich hatte scheinbar einzig bei der Zettelabgabe meinen Charme spielen lassen und so stand ich ohne irgendwelcher Kontrollen im Ankunftbereich des Flughafen. Das lief ja schon mal richtig gut! Danach zog ich innerhalb von 2 Wochen meine 5. Währung am Flughafen und kaufte mir ein Ticket für den Bustransfer zu meinem Hostel. Ich musste also nach draußen und ich weiß, Ihr denkt jetzt ich hab se nicht mehr alle aber… es war kalt und ich habe gefroren!! Ihr lest richtig, kalt! Temperatur!? 20 Grad…ich war einfach das tropische Wetter aus Singapur und Kuala Lumpur gewohnt. Schnell zog ich mir also ne Jacke drüber und als ich im Bus saß setzte sich ein Mädel neben mich und fragte, ob ich auch „backpacken“ würde. Schnell war klar, dass Sie deutsch ist und so tauschten wir uns ein wenig aus. Na klar, schon wieder Deutsch…Aber es war mir von vorne rein klar, dass es hier in Brisbane nur von deutschen wimmelt und sie ganz klar die Überhand haben, da es einfach jeder erzählt der hier war. Jaqui, das Mädel aus dem Bus, wohnte zufälligerweise im selben Hostel und so checkten wir ein und gingen danach noch ein wenig durch die Straßen. Am nächsten Tag verschlief ich natürlich das Frühstück und verabredete mich später dann mit Dominik, der ja schon ein paar Tage zuvor in Brisbane gelandet ist. Er zeigte mir die Stadt und wie ließen es ziemlich ruhig angehen. Nach all den Städten zuvor war es auch mal schön sich eine Stadt ein wenig zeigen zu lassen und nicht ausschließlich selbst zu erkunden. Vom King George Square gingen wir über eine Brücke zu einer kleinen angelegten Lagune, am Brisbane River entlang zum Botanischen Garten und auf die Queen Street Mall mit einigen Einkaufsmöglichkeiten.


 Ich machte mir direkt bei der Commonwealth ein Bankkonto und danach gingen Dominik und ich noch beim Mexikaner essen.
Am nächsten Tag verabredete wir uns zum beachen und legten uns nachdem ich ausschlief an die angelegte Lagune. Dort verweilten wir den halben Tag und gingen am Nachmittag zu meinem Hostel. Mein Hostel hat wie schon in Kuala Lumpur eine eigene Bar und Terrasse allerdings nicht auf dem Dach sondern unten neben der Rezeption und angrenzend ein Club. In meinem Hostel gibt es täglich Special Angebote, so gabs nen Burger und n Corona für 9$, sowie täglich eine Happy Hour. Wir nutzten den Abend voll aus und es ging bis 4 Uhr ehe mein Portemonnaie den Kopf in den Sand steckte und ich in mein Bett fiel. Dominik machte sich auf den gut 1-stündigen Weg zurück zu seinem Hostel und entschied sich, nach seinem Hostelaufenthalt in meines zu wechseln. Ich verschlief natürlich das Frühstück und mittags waren Jaqui, Dominik und ich in der Stadt ein paar Erledigungen machen. Abend ging das nicht mehr wirklich was, genau wie Donnerstag. Ich schaute nun erstmals nach Autos und fand auch direkt 2 gute Autos. Ich hatte vor mir einen Mietwagen für einen Tag zu mieten um die beiden Autos zu besichtigen. Allerdings bekommt man hier nicht so einfach einen Mietwagen unter 21 Jahren. So suchten Dominik und ich heute ein paar Travel Agencies auf und dort fand ich dann einen annehmbaren Preis für 3 Tage. Ich wollte eigentlich mit dem Verkäufer sprechen und einen Besichtigungstermin ausmachen,  allerdings sind beiden Autos, die interessant waren, heute schon verkauft gewesen. Na toll :( Aber die Suche geht weiter. Dominik buchte sich heute einen Surfkurs in Byron Bay und fährt am Montag runter. Außerdem führten wir Sarah heute ein wenig durch die Stadt. Sarah ist gestern angekommen und macht erst mal ein 3-monatiges Praktikum hier in Brissie. Mehr als 16100 Kilometer von zu Hause entfernt stiefelten heute also 3 Mönchengladbacher in Brisbane durch die Stadt – einfach unfassbar!






Die angelegte Lagune
 

Überall freilaufende Ibisse


Zurzeit befinde ich mich also auf Autosuche und ansonsten geht nicht viel. Brisbane ist soweit ganz nett aber viel zu sehen gibt’s hier nun wirklich nicht. Ich denke trotzdem, dass Brissie ein guter Start für Australien ist, da die Stadt soweit überschaubar ist und man hier einige Zeitgenossen findet. Das Backpackerleben ist schon eine Art „in den Tag hinein leben“ und man verliert jegliches Zeitgefühl. So stellt man sich manchmal wirklich die Frage, welcher Tag heute ist. Was nicht mehr schön ist, sind die vielen Deutschen hier. Der Typ aus dem Reisebüro sprach davon, dass 70% der Backpacker deutsch sind. Aber da machste leider nichts! So richtig realisiert hab ich immer noch nicht, dass ich in Australien bin aber ich denke, das wird alles mit der Zeit noch kommen.
Ich hab bisher leider nicht ganz so viele Bilder gemacht, es werden die Tage aber noch ein paar hinzukommen!