Bevor ich Annika in Bangkok begrüßen durfte, musste ich erst
mal dort hin kommen und es ergab sich ein ähnliches Spiel wie schon auf dem Weg
nach Boracay. Erstmal gings mit Tuk Tuk, Fähre und Minivan zum Flughafen, ab
nach Kuala Lumpur und von dort aus mit Malaysian Airlines nach Bangkok und ja,
wir sind nicht abgestürzt ;-) In Bangkok musste ich dann 12 Stunden Zeit tot
schlagen, was ich gekonnt mit Schlafen und Blog schreiben machte. So langsam
realisierte ich dann, dass ich nach langer langer Zeit mal wieder ein bekanntes
Gesicht aus Deutschland zu sehen bekomme. Schon damals wie bei Hieke, die mich
in Australien besucht hat, habe ich mich ungemein gefreut, Annika endlich
wieder zu sehen. Irgendwann stolzierte sie dann aus der Ankunftshalle und dann
sah ich sie! Nach einer herzlichen Umarmung und Freude pur teilte sie mir
erstmal mit, dass Ihr Backpack noch in Frankfurt steht, klasse dachten wir,
fängt ja super an der Trip. Das lag aber allen voran daran, dass Annikas Dad
bei der Lufthansa arbeitet und deshalb für ein „Appel und ein Ei“ durch die
Welt düsen kann, allerdings nur als Stand-Bye das heißt sie muss bis zum Ende
warten, ob sie mitkommt oder nicht. Sie hatte die erste Maschine nicht bekommen
aber dann glücklicherweise die 2. und da alles so schnell ging, blieb ihr
Koffer in Frankfurt. Dieser sollte dann aber auch schon am nächsten Tag ins
Hostel geliefert werden! Vom Flughafen aus nahmen wir das Taxi in die Stadt und
schon gleich stellte ich einen Vorteil fest, nicht mehr alleine zu reisen. Die
Taxi Kosten haben wir selbstverständlich geteilt, wobei ich sie ja normalerweise
selbst gezahlt hätte, wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre. Generell muss
ich sagen, es ist nach so einer langen Zeit dann doch schon eine Umstellung,
nicht mehr alleine zu sein, sein eigenes Ding zu machen und Null Abstriche
machen zu müssen. Das änderte sich jetzt natürlich. Ich werde Abstriche machen
müssen, kann mein eigenes Ding nicht mehr so machen wie zuvor aber das hat
selbstverständlich alles Vor- und Nachteile. Wir checkten nach einer etwas
längeren Taxifahrt dann im Hostel ein, was sich direkt an der Khao San Road
befand. Auf dieser Straße spielt sich eigentlich alles ab, vom Shoppen von gefälschten
Markenklamotten, über Restaurants, Straßenläden oder Bars und Discos. Wir schlenderten daraufhin erst mal etwas
durch die Straßen, aßen eine Kleinigkeit und erzählten uns eine Menge. Man war
das schön, endlich mal wieder mit einer Freundin zu schnacken, zu lachen und
einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. All das wird’s jetzt fortlaufend die
nächsten 8 Wochen geben, wir werden 24/7 aufeinanderhängen und uns auch nochmal
auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernen.
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Khao San Road |
In Bangkok für den Europäer
desaströses Chaos, für den Thai allerdings komplett normal ging es auf den
Straßen vor sich. Nach Bali schockte mich wirklich nichts mehr und daher war es
für mich nicht mehr ganz so neu, im Gegensatz zu Annika, die des Öfteren
einfach nur staunte. Was mir dann wieder mal auffiel, wie entspannt es doch ist
einfach mal nicht Kochen zu müssen. Egal für was, sei es Frühstück, Lunch oder
Diner, du gehst einfach in ein Restaurant uns lässt dich bedienen. Die Preise
sind natürlich der Hammer, auch wenns sie nicht mehr soooo günstig sind wie vor
Jahren, aber das kommt nun mal mit dem Tourismus. Durchschnittlich kann man
sagen, für ein Gericht mit Getränk bezahlst du ungefähr 4-5€ im Restaurant.
Wenn man sich ein Bier gönnt dann schon mal etwas mehr, aber wir waren eigentlich
auf die hammergeilen Fruitshakes scharf. In allen Variationen probierten wir
uns in den ersten Tagen durch und die Dinger schmecken einfach nur gut, na
klar, wenn nicht hier wo dann? ;-) Wir schliefen im 12 Bett Dorm im Hostel, für
mich nichts außergewöhnliches für Annika allerdings was Neues – aber hey, so
muss das doch! Während ich das Hostel bis auf die eiskalte Klimaanlage ganz
ansprechend fand, war Annika nicht so wirklich begeistert, liegt wohl auch
daran, dass wir nach Bangkok eigentlich immer Hotelzimmer hatten. Nachdem wir
Abends eigentlich nur noch entspannten, gings recht früh in die Federn, der
gute alte Jetleg!
Schon am nächsten Tag gings mit unserer Thailand Planung in
die Vollen. Es gab entweder die Möglichkeit gen Norden zu reisen, über Laos und
Kambodscha zurück nach Thailand und dann den Süden Thailands zu bereisen,
allerdings entschieden wir uns erstmal in den Süden nach Ko Phangan zu fahren,
denn die Full Moon Party stand bevor. Da wir hierfür Tickets für den Nachtzug
brauchten, fuhren wir erstmal mit dem Taxi zum Bahnhof. Die meisten Thais in
den Taxen verstehen nicht ansatzweise vernünftiges Englisch, somit mussten wir
uns immer mit Händen und Füßen behilflich sein. Erst einmal ist es allerdings
schon ein Kampf, ein Taxi zu finden, das mit Taximeter fährt, denn die meisten
wollen den blöden Europäer dann doch mit Wucherpreisen abziehen. Am Bahnhof
angekommen buchten wir unser Ticket für den Nachtzug nach Surat Thani. 2 Tage
später von dort aus dann weiter nach Ko Phangan. Wir machten uns zu Fuß auf
den Weg nach Chinatown. Man hatte hier wirklich das Gefühl in China zu sein, an
jeder Ecke ein Essensstand, der in der Regel so aussieht, dass es eine Flamme
gibt, die über einen Gaskocher läuft und einen großen Wok wo alles
zusammengeschmissen wird. Was hier völlig normal ist würde in Deutschland nicht
im Geringsten akzeptiert oder genehmigt wegen, Spießer Deutschland halt. Hier
findet man zudem auch gegrillte Skorpione, Heuschrecken oder ab und an sieht
man auch mal Fische in Plastiktüten die noch leben. Nach China Town irrten wir
eine ganze Weile durch die Stadt, wir wollten zum großen Buddha aber unsere
Stadtkarte war einfach mal der wertloseste Gegenstand überhaupt, denn die
Hälfte der Straßen war nicht mal eingezeichnet. Mit durchfragen und
umherlatschen fanden wir den dicken Kerl dann auch noch und posierten eine
Runde vor dem riesen Ding. Wir wollten daraufhin eigentlich noch zum Grand
Palace, der machte jedoch schon um 16:30 Uhr zu und so gings wieder Richtung
Khao San Road zu unserem Hostel.
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Welcome to Chinatown! |
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Die Fische leben noch wohlgemerkt |
Der Grand Palace stand aber dafür am nächsten
Tag an und so gingen wir zusammen mit Paul, den wir im Hostel kennenlernten, zu
Fuß zum Palace und kamen nassgeschwitzt an. Die Luftfeuchtigkeit macht es einem
dann dennoch ein wenig zu schaffen, eine halbe Stunde durch die Gegend zu
latschen, bei Sonnenschein wohlgemerkt. Ich hatte noch eine Art Burka aus Bali,
diese wurde jedoch nicht akzeptiert und so musste ich mir eine lange Hosen
leihen. Einfach nur riesig dieser Grand Palace, ein eigenes kleines Dorf quasi.
Man dachte es geht gar nicht mehr weiter aber wieder kam man zu verschiedenen
Gebäuden, Gebetsstätten, kleine Waffenmuseum oder dergleichen. Wir posierten
mit ein paar Soldaten und hielten uns eine Weile dort auf, bevor wir uns auf
den Rückweg machten.
Abends wollten wir dann auch mal das Tanzbein schwingen,
vorher jedoch sollte es noch auf den State Tower gehen. Jeder der Hangover 2
gesehen hat, weiß wovon ich spreche. Wir schmissen uns ein wenig in Schale um
auch auf die Skybar zu kommen und nach kurzem Klamottencheck nickte einer der
Arbeiter dort uns durch. Wir dachten zuerst, wir seien nicht schick genug
gekleidet, Paul hatte sich extra noch eine Jeans gekauft aber letzten Endes
kamen wir ohne Probleme nach oben. Der Blick über ganz Bangkok war einfach nur
krass. Die Sicht ins Ferne nahm kein Ende und man realisierte, hier wohnen 8
Millionen Menschen! Die Preise an der Skybar waren verhältnismäßig echt noch im
Rahmen, 10€ für ein Bier bei dieser Kulisse… das kriegst du definitiv nirgendwo
in Europa. Wir blieben also für ne Weile dort oben, machten einige Fotos und
genossen unsere Drinks mit der klasse Aussicht. Nachdem wir zum State Tower ne
lustige Reise mit nem Tuk Tuk gemacht hatten, gings mit dem normalen Taxi
wieder zurück. Wir tauschten unsere Klamotten, raus aus Hemd und Jeans und
schon gings auf die Khao San Road. Paul und ich gönnten uns erst mal einen
Biertower, bevor es zu Longdrinks in kleinen Buckets überging. Wir trafen auf
der Toilette eines Ladens ein paar andere Deutsche und verbrachten den Abend dann weiter mit ihnen.
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Hangover 2 ganz nah |
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so lässt sich das Bier schmecken |
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Joa, das mal n Biertower! |
Der nächste Tag war eigentlich recht entspannt, wir
schliefen aus, ließen uns im Restaurant bedienen, ließen unsere Füße massieren und
bevor es zum Bahnhof ging war ich noch kurz beim Friseur. Und wieder mal, keine
Sorge, ich lasse mir wieder mal nur die Seiten und Hinten rasieren, oben drauf
passiert nichts. Das hat im Übrigen auch ein klein wenig mit einer Wette von
einem Kumpel aus Deutschland zu tun. Früher hatte ich öfters mal kaum noch
Haare auf dem Kopf, Felix allerdings ne fürchterliche Matte. Der Deal steht,
wenn meine Haare lang sind, was sie mittlerweile sind, bekommt Felix einen
neuen Haircut – ich werde euch hier auch noch davon berichten!
Es ging zum Bahnhof und wir begutachteten den Nachtzug.
Unsere Schlafgelegenheiten wurden soeben noch frisch bezogen und es war auch
für mich mal wieder was neues, in einem Nachtzug auf sehr engem Raum zu
schlafen.
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Schlafplatz für glücklicherweise nur eine Nacht |
Die Fahrt war eigentlich ganz locker, allerdings konnte ich auf Grund
meiner Kleinwüchsigkeit nicht wirklich schlafen. Aber gut, wir sind hier ja
auch nicht bei Wünsch dir Was! Wir kamen in Surat Thani an und dann gings mit
dem Bus 1,5 Stunden Richtung Pier wo uns die Fähre nach Ko Phangan bringen
sollte. Und einfach überall sah man sie, Backpacker, wie Annika und Ich, die
einfach nur zur Full Moon Party nach Ko Phangan fahren. So einen Haufen an
Backpacks wie auf dem Boot habe ich noch niemals zuvor gesehen, eigentlich ein
Bild wert gewesen. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir in Ko Phangan an.
Wir hatten uns ein etwas besseres Hotel gebucht, direkt in der Nähe vom Strand,
wo die Party stattfand, ist ja auch nur einmal Full Moon Party, nich?
Das Hotel war echt ziemlich gut, viel gemacht haben wir
allerdings nicht, da es leider regnete. Naja, so lange es am nächsten Tag nicht
regnet, war uns alles egal. Dann war auch schon der Tag gekommen, 6. November
FULL MOON PARTY! Das Erste was ihr jetzt wahrscheinlich denkt sind Alkoholexzessen,
Drogen und Gewalt – so wird es zumindest oftmals in den Medien dargestellt!
Einfach nur Bullshit! Aber gleich mehr dazu. Wir trafen uns mit 2
Norwegerinnen, die Annika von Ihrer Schwester aus kannte. Bevor wir uns
allerdings für den Abend mit Farbe ausstatteten und anmalten, besorgten wir am
Mittag schon das passende Shirt und Short dazu. Zufälligerweise waren Annika
und Ich dann im Partnerlook unterwegs, Zufälle gibt’s! Der Kreativität freien
Lauf gelassen, landete die Farbe zielgenau auf unserem Körper und wir waren
bestens gerüstet für den Abend. Wir stärkten uns vorher noch ein wenig im
Restaurant und machten uns daraufhin auf den Weg zum Strand. Noch war nicht
viel los, also chillten wir erst mal eine Weile am Stand und spielten
Trinkspiele um in Stimmung zu kommen. Ihr müsst euch das Ganze so vorstellen,
ein recht großer Strand und alle paar Meter legt ein DJ für den jeweiligen
Laden auf und davor am Strand tobt die Menge. Dann dachten wir Seilchenspringen
wär ganz nett. Wir wagten uns also unter über aber über das Seil und springten
was das Zeug hält, zu 3.4 der auch mal zu 5. Was soll der Quatsch mögt ihr euch
vielleicht denken. Seilchen springen kann jeder aber auch wenns am Brennen ist?
Zwei junge Thai standen sich gegenüber und schwingten das brennende Seil umher.
Wer Bock hatte konnte sich trauen. Natürlich haben wir uns das nicht 2 Mal
sagen lassen und besorgten uns somit einen kleinen Adrenalin Kick! Umso später
es wurde umso voller wurde der Strand und es begang die völligste Eskalation. Wir
tanzten bei Rock, House oder Mainstream Musik, es war der absolute Hammer. Es
war die beste Party meines Lebens und wir hatten einfach nur Spaß bis zum
Abwinken! Mit den beiden Norwegerinnen Ingeborg und Lisa haben wir uns auch
super verstanden und als Hahn im Korb lässt es sich natürlich auch sehr gut leben! Es
war nicht nur die Party sondern auch die 3 Mädels und die tausenden anderen
Leute aus aller Welt, die es zu dem machten was es war, eine richtig geile
Party! Von Drogen, Vergewaltigungen oder sonst irgendeinem Kram haben wir null
mitbekommen. Gut, vielleicht wirst du hier und da auch mal angequatscht aber es
war nicht mal im Geringsten das Ausmaß, was einem in der Presse vorgegaukelt
wird. Full Moon Party, es war definitiv nicht das letzte Mal!
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Partnerlook! |
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Lisa, Annika & Ingeborg |
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Sicht von Oben |
Nicht ganz ausgeschlafen
und leicht angeschlagen vom Vorabend gingen wir irgendwann um die
Mittagszeit Frühstücken und ich musste einfach immer wieder Grinsen, wenn ich an den Abend
dachte, so gut war es! Wir buchten dann noch schnell unseren Tauchkurs auf Ko
Thao, der schon am nächsten Mittag starten sollte und besuchten am Abend die
beiden Norwegerinnen nochmal. Diesmal machten wir nicht zu lange, wir hingen
eine Weile ab, hatten Dinner zusammen und dann gings auch schon wieder zurück
ins Hotel, da es am nächsten Morgen recht früh losging, um die Fähre nach Ko
Tao zu nehmen!
Wir haben nicht wirklich viel von Ko Phangan gesehen, das tun generell die Meisten nicht, weil alle nur zur Full Moon Party kommen. Einfach auch mal krass zu sehen, wie eine ganze Insel nur auf diese eine Veranstaltung ausgelegt ist und die Einheimischen somit ihr Geld verdienen!